Gefahren im verschneiten Fjäll durch unsicheres Eis

Bei einer Tour durch verschneite Berge ist es nicht nur unvermeidbar sondern auch eine große Erleichterung, sich auf dem Eis von Seen und Flüssen fortzubewegen. An und für sich sind Seen (aber eben nicht Stauseen!) und die meisten Flüsse während der \"Saison\" (im nördlichen Fjäll also im späten Februar, März und April) sicher, aber allzu sicher sollte man sich da nicht sein und die Lage ganz genau analysieren.

Erkennen von sicherem Eis

Für eine sichere Seeüberquerung sollen 10cm Eis, bei Flüssen 20cm, ausreichen. Leider kann man das auf Tour nicht messen. Liegt auf dem Eis noch Schnee, ist es unsicherer, als wenn das blanke Eis glitzert (dann kann man aber schlecht Skilaufen - Steighäute verwenden). Risse im Eis geben normalerweise übrigens weder Auskunft auf Sicherheit noch auf Unsicherheit, sondern nur darüber, daß die Temperatur in der letzten Zeit nicht konstant war. Wenn das Eis beim Betreten knackt, ist allerdings etwas faul. Plusgrade sind ebenfalls nicht gerade förderlich für festes Eis und machen auch dickes Eis morsch.

Seen

Natürliche Seen haben normalerweise das sicherste Eis und gewähren höhenunterschiedloses schnelles Skivergnügen. Das Eis ist im Inneren des Sees am dicksten, am dünnsten ist es dort, wo Flüsse in den See fliessen oder der See seinen Auslauf hat. Eine weitere Problemzone sind steinige Ufer.

Stauseen

Ein ganz besonders gefährliches Gebiet sind in diesem Fall Stauseen. Das Eis von Stauseen ist nie ganz sicher. Normalerweise folgt man hier markierten Eiswegen.

Flüsse

Je schneller ein Fluss fliesst, desto unsicherer ist sein Eis. Viele Flüsse sind an einigen Stellen schnellfliessender als an anderen. Eine anderes Problem sind aus dem Wasser ragende Steine. In der Nähe von Steinen ist es etwas wärmen. Nur wenige Meter von einer offenen Stelle kann aber bereits ein sicherer Weg sein, aber höchste Vorsicht ist geboten, besonders wenn man es bereits rauschen hört.

(Offene) Flüsse durchwaten im Winter

Das ist im Allgemeinen durch Eis auf dem Grund oder auf den Steinen unmöglich. Ist zudem noch der Uferbereich vereist, aber der Fluss nicht, so ist die Kombination besonders unglücklich.

Ins Eis einbrechen?

In meiner Tourenerfahrung bin ich glücklicherweise erst einmal durch das Eis eines Flusses eingebrochen. Nach einer Schrecksekunde stand ich bis zur Brust im bewegten Wasser, das war Glück im Unglück, wäre das Wasser tiefer gewesen... Das Wasser war voller riesiger Stücke Eis. Diese stiessen überall an mir an und waren ordentlich schwer. Zuerst versuchte ich den Rucksack abzusetzen, dies gelang, aber aus dem Wasser kam ich immer noch nicht, da ein Hochstossen mit Skiern unmöglich zu sein scheint. Also mussten die Skier ab. Nach einigen Versuchen schaffte ich es mit einer halsbrecherischen Akrobatik, diese auszuziehen ohne sie im Fluss zu versenken oder noch weiter unterzutauchen. Dann stand ich wieder an Land - klatschnass. Wäre es kälter gewesen... Infolgedessen kann ich folgendes System anbieten. Muss man über einen unsicheren Fluss, steigt man in die Skier ohne feste Verschlüsse, die Skier hält man allerdings an einem Seil, Rucksack ebenso. Eventuell (je nach Schweregrad) kann es sinnvoll sein, Wechselkleidung vorher bereit zu legen oder Kleidung abzulegen und wasserdicht zu verpacken. Dann geht man mit Seil hinüber und zieht die Sachen hinterher, zum Schluss der Partner, so man zu zweit ist. Ist es passiert und ordentlich kalt, muss man die nasse Kleidung ausziehen ehe sie gefriert. Die Skistöcke sollte man mitnehmen, sie könnten hilfreich sein, eventuell ist es aber sinnvoll, auch sie zu sichern. Allerdings sollte ein Einbrechen in jedem Fall vermieden werden!!! Nur wenige Meter flussauf/abwärts kann die Situation komplett anders aussehen, auch kann sich der Fluss in einen See ergiessen, das wäre dann wohl auch sicherer!

Gefahren auf Wintertouren

Touren im Schnee sind nicht ungefährlich. Zwar fällt die Gefahr des Mückenstiches weg, die Suchtgefahr bleibt aber. Daneben kommt eine Reihe von anderen Gefahren hinzu.