Meine Winterausrüstung
Mehrmals bin ich bereits angesprochen worden, ob ich nicht mal meine persönliche Ausrüstung nennen könnte. Dem möchte ich hiermit entsprechen. Viele Dinge halte ich für selbstverständlich und habe sie in dieser Liste darum nicht aufgenommen.
Update Dezember 2010
Seitdem ich diesen Text schrieb, hat sich an meiner Ausrüstung fast nichts geändert ;-). Ich hab immer noch mein altes GPS, meine Kleidung hat sich zwar erneuert, aber die Materialien sind mehr oder weniger dieselben geblieben. Für meine nächste Wintertour werde ich einen neuen Schlafsack benötigen, sowie eine Renovierung meines Zeltes, dessen Innenzelt insbesondere in Fetzen darniederhängt.
Bekleidung
Ich verwende fast ausschließlich Wollunterwäsche, eine Hose von Ullfrottee und ein T-Shirt aus Merinowolle von Devold. Darüber trage ich am Oberkörper noch einen selbstgenähten Pullover aus Stretch. Wenn es sehr kalt ist, habe ich noch eine Fleecejacke von Haglöfs an. Als Wetterschicht ziehe ich eine selbstgenähte Hose und Jacke aus Quickdry an. Zudem habe ich noch wahlweise eine dicke Kunstfaserjacke und -hose oder nur einen Wollpulli für den Abend oder die Pause dabei. Früher habe ich hier einmal Daune verwendet, aber diese war mir letzlich zu empfindlich. Ich knote diese Wärmeschicht gerne einfach nur auf der Pulka fest, wo sie durchaus ein paar Schrammen abbekommt. An den Füßen verwende ich inzwischen ausschließlich Wollstrümpfe von Ullfrotte oder Smartwool. Die Hände verpacke ich in selbstgenähten Stretchhandschuhen, ich habe auch welche aus gewalkter Wolle. Das sind immer Fausthandschuhe, ebenso einen Überhandschuh, den habe ich mir ebenfalls selbstgenäht. Da ich sehr gerne am Abend noch längere Zeit in der Kälte sitze lese und die Sterne betrachte, habe ich noch ein Paar traumhaft warmer Fausthandschuhe aus Schurwolle. Meinen Kopf packe ich in eine Stretchfleecemütze, die habe ich auch selbstgenäht. Wenn die Wintertour spät im Jahr liegt, nehme ich noch eine GoreTex-Jacke der Marke Patagonia mit. Diese begleitet mich nun mittlerweile im achten Jahr, darum weiß ich den Modellnamen nicht mehr.
Skiausrüstung
Ich benutze das Standardpaket: Fischer E99, Telemarkbindung, Lederstiefel. Wie alle, die ich je getroffen habe, bin auch ich mit den Stiefeln unzufrieden. Ich gehöre zu der Sorte Fjällskiwanderer, die nur selten Steigfelle benutzen, trotzdem habe ich immer welche dabei und würde auch jedem raten, sie einzupacken. Die Stöcke sind diejenigen, die ich gerade habe. Als besonders vergesslicher Mensch verliere ich stetig etwa ein Paar Wanderstöcke pro Jahr. Darum gibt es hier nur eine billige Standardvariante für mich (oder das was der vergessliche Wanderer vor mit vergessen hat...). Zwar überlege ich schon seit Jahren das Snowboard zusätzlich einzupacken, bislang ist daraus aber nichts geworden, das ist eben doch zu schwer dafür, dass ich es wohl nur wenige Male verwenden würde.
Zelt
Ich benutze hierfür mein heißgeliebtes Nallo2 von Hilleberg. Es ist allerdings von der alten Sorte mit dem festen Stoff. Das neue Nallo seit etwa 2004 ist aus leichterem Stoff und wahrscheinlich nicht mehr dauerhaft wintergeeignet.
Schlafsack und Isomatte
Nachdem ich jahrelang zwei Sommerschlafsäcke ineinander gestopft hatte, habe ich irgendwann bei einem Sonderangebot zugeschlagen und mir einen Ajungilak GooseBay Winter zugelegt. Der Laden (nein, er beginnt nicht mit Glo...) hatte wohl keine Ahnung, jedenfalls wurde mir beim Probeliegen erzählt, der Schlafsack würde mich bis zum Gefrierprunkt warmhalten. Tatsächlich benutze ich ihn (mit VBL) in Unterwäsche bis knapp -30°C. Bei Temperaturen um -40°C war er allerdings mit aller vorhandenen Kleidung recht kalt. Die angegebene Wärmeleistung beträgt -20°C. Aufgrund von leichten Rückenproblemen habe ich mich für eine Isomatte aus Evazote-Schaum entschieden. Ich benutze auf ganzer Länge eine in knapp 2cm Dicke und unter dem besagten Rücken eine dünnere untendrunter. Mit aufblasbaren Matten habe ich dagegen nur schlechte Erfahrungen sammeln dürfen.
Technik
Ich verwende ein Garmin Etrex der ersten Generation. Ich habe mir geschworen, dass mein nächstes GPS-Gerät eine echte Wanderkarte (z.B. eine selbst gescannte) mit meiner Position anzeigen kann. Mittlerweile gibt es solche Geräte, aber sie sind noch nicht direkt mitnahmefähig. Derzeit gibt es aber interessante Entwicklungen im Bereich \"elektronische Tinte\", ich werde also wohl in den nächsten Jahren zu einem neuen GPS kommen. Daneben habe ich noch einen Kompass, ein Handy, eine Kamera (seit 2006: Sony DSC-W7) und ein Ladegerät. Ein Solarladegerät verwende ich derzeit nicht. Natürlich darf auch die Stirnlampe nicht fehlen, es handelt sich hierbei um ein Modell eines großen deutschen Lebensmitteldiscounters. Im letzten Jahr ist auch Mp3-player hinzugekommen. Inzwischen möchte ich ihn nicht mehr missen, auch wenn ich nach wie vor keine Ahnung von Musik habe.
Das Wichtigste und Schwerste: Bücher
Zwar habe ich, wie erwähnt, keine Ahnung von Musik, dafür von Büchern. Bei der Literaturauswahl halte ich mich an Klassiker. Mein Lieblingsautor im Fjäll ist Goethe, aber auch die mittelalterlichen Klassiker, wie das Nibelungenlied oder (da gibt es viel zu viel) haben es mir auf Tour angetan. Manchmal benötigt man aber zusätzlich etwas leicht zu lesendes, mit viel Spannung. Dafür kaufe ich mir auf der Anreise ein paar aktuelle schwedische Krimis. Diese kann man übrigens auch gut mit Wanderern, die man trifft, tauschen. Auf meiner letzten Wintertour lagen insgesamt 5kg Bücher in der Pulka.
Essen und Kochen
Ich verwende auch im Winter am liebsten Spiritus. Seit einiger Zeit besitze ich für längere Touren aber auch einen zusätzlichen Benzinkocher. Mit diesem konnte ich mich noch nicht anfreunden und so wird er wohl noch Ewigkeiten ein Nischendasein als Notreserve fristen. Meistens esse ich zum Frühstück SchokoCrispies mit purem Kakaopulver (das eklige Milchpulver wurde schrittweise weniger), mittags eine Tüte Gummibären oder eine Schokolade, manchmal auch beides. Abends koche ich am liebsten eine Suppe mit viel Chilipulver zur Vorspeise, als Hauptgericht Nudeln oder Reis mit Tütensuppensoße. Für den Extrahunger habe ich noch Vanillepudding dabei. Ist es dagegen extrakalt, so kalt, daß Schokolade zum Zähneausbeissen benutzt werden kann, esse ich gerne noch etwas Marzipan. Auf Tour bin ich praktisch Vegetarierin, ich habe nichts mit Fleisch drin mit. Mir wurde oftmals gesagt, ich müsse mehr Nüsse, getrocknete Früchte oder ganz plump abwechslungsreichere Kost mitnehmen. Das mag ich allerdings alles nicht, Versuche endeten damit, eine Menge Lebensmittel wieder mit nach Hause nehmen zu müssen. Daher behalte ich für wenige Wochen im Jahr diese einseitige Speisekarte als schlechte Angewohnheit bei.