Schlafsack für Wintertouren
Zelttouren
Temperaturbereich
Hierzu sind einschlägige Statistiken über das ausgesuchte Ziel und den Zeitpunkt ausgewertet werden. Im Prinzip sollte ein ordentlicher Winterschlafsack für das Fjäll warmhalten bis etwa -30°C. Manchmal ist es kälter, aber das kommt im März nicht allzu häufig vor. Liegt die Tour früher im Jahr kann es durchaus kälter sein, liegt die Tour später im Jahr (Mai) ist es aber schon bedeutend wärmer!
Daunenschlafsäcke
Daunenschlafsäcke sind schön leicht und bieten ein hervorragend warmes Schlafklima. Er sollte etwa 1kg qualitative Gänsedaunenfüllung haben. Solch ein Schlafsack kostet leider ein Vermögen. Manche Leute bevorzugen eine wasserdichte, aber atmungsaktive Aussenhülle. Ein Daunenschlafsack bietet sich (im Winter) nicht für Leute an, die nicht die Vorteile eines VBL (s.u.) nutzen möchten.
Kunstfaserschlafsäcke
Diese sind schwer, aber unkaputtbar. Dafür halten sie nicht lange warm, schon nach wenigen Nächten lässt die Wärmeleistung nach. Man kann sie auch im Winter ohne VBL benutzen, hat dann aber dennoch gefrorene Füllung im Schlafsack, auch wenn diese nicht soviel ausmacht.
VBL vs. gefrorene Füllung im Schlafsack
Ein VBL (Vapour Barrier Liner) ist ein wasserdichtes Schlafsackinlett. Man legt sich dort hinein und so kann der Nachtschweiß nicht in den Schlafsack verdunsten, wo er gefrieren würde. Dann wird der Schlafsack platt und wärmt nicht mehr besonders, ausserdem fühlt es sich ziemlich eklig an. Ein VBL fühlt sich ebenfalls nicht sehr lecker an! Man sollte lange an wasserdichten Stoffen fühlen und sich dann für einen Selbstbau aus dem persönlich angenehmstetn Material entscheiden.
Manche VBLs bieten keine Kapuze, andere haben eine. Wer zu unruhigen Schlaf neigt, sollte sich für einen ohne Kapuze entscheiden. Ferner sollte der VBL zuzuschnüren sein, am besten mit einer elastischen Kordel, falls man nachts in Panik bei dem Plastikzeugs gerät.
Trotz dieser Ansammlung von negativen Kommentaren zum VBL ist dieser ein nettes Werkzeug um die Wärmeleistung des Schlafsackes zu erhöhen und über lange Zeit aufrecht zu erhalten. Und hat man sich an ihn gewöhnt, ist er recht angenehm! Als Kleidung in einem VBL eignen sich wegen der Feuchte im Prinzip nur Wollsachen.
Isomatte
Ebenso wichtig wie ein guter Schlafsack ist eine warme Isomatte. Die besten Wintererfahrungen haben ich mit EVA-Matten gemacht. Ich verwende am Körperrumpf eine kleinere zusätzlich. Mindestens 2cm Höhe sollte die Isomatte an den Füssen haben, am Körperrumpf dagegen mindestens 3,5-4 cm.
Wer immer friert (Zwei Schlafsäcke kombinieren)
Neben verfrorenen Winterwanderern benutzen auch solche ohne einen echten Winterschlafsack gerne zwei Schlafsäcke ineinander gestopft. Ich selbst habe das auch jahrelang praktiziert. Damit es auch wirklich wärmer wird, sollte man verschiedene Dinge beachten.
Daune in Kufa
Da sich Feuchtigkeit stärker in den Aussenschichten befindet, ist dies die einzig sinnvolle Kombination. Anzuraten ist ferner, daß der Kufaschlafsack die niedrigere Komforttemperatur hat, also wärmer ist. Um den inneren Schlafsack aber trocken zu halten, muss der Gefrierpunkt mindestens zwischen den Säcken oder im Äusseren liegen. Hat man dies erreicht, kann man im Zwischenraum Kleidung trocknen.
Grösse
Der äussere Schlafsack sollte locker um den inneren mit drinliegender Person liegen können, sonst kann dieser nicht eine volle Wärmeleistung entfalten.
Nachteile
Hat man zwei Schlafsäcke (und evtl. noch einen VBL) erreicht man die nötige Energie für die kalte Nacht bereits beim Einpfriemeln in diese Kombination. Unruhigere Schläfer werden nachts noch mindestens dreimal aufwachen und einen verschobenen Wulst vorfinden.
Ausschlusskriterium für das ganze Verfahren ist Angst vor engen/geschlossenen Räumen.
Hüttentouren
Hier dient der Schlafsack zur Sicherheit, falls unterwegs einmal etwas passiert, z.B. wenn man in einen heftigen Schneesturm gerät und eine Weile ausharren muss. Nun sollte man einen einigermassen warmen Schlafsack und zumindest einen Windsack haben, um sich im Schnee vergraben zu können. Eine andere Anwendung ist die Nacht in Hütten. Werden diese mit einem Holzofen beheizt, kann es morgens ganz schön kalt werden. Darum sollte auf Wintertouren immer ein leichter Schlafsack mit einem Einsatzbereich bis etwa -5°C dabei sein.