Skitour im Mai - Ein feuchtes Erlebnis

Fotos

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Einleitung

Nachdem die Tour im Winter so schnell vorbeiging und ich eigentlich ja auch nicht so viel zu tun hatte, konnte ich einige Tage im Mai geschickt nutzen, um noch einmal das Fjäll zu besuchen. Im Mai liegt dort immer noch genügend Schnee, um Ski zu fahren, aber man muss mit einigen freien Stellen, aufbrechenden Flüssen und damit, die ersten und letzten Kilometer zu Fuß durch einen blühenden Birkenwald zurückzulegen, schon rechnen. Dadurch, daß die Sonne bereits nahezu 24 Stunden am Tag scheint, kann man rund um die Uhr Skifahren und die besten Zeiten auswählen. Das war auch dringend nötig, denn zwei Tage lang war es tagsüber an die 20°C. Also fuhr ich nachts. Nachts fror es noch und der Schnee war schön hart.

Die Strecke

Ich begann meine Tour dieses Mal in Riksgränsen. Von dort fuhr ich über Abiskojaure, Alesjaure und Tjäktja nach Nallo. Von dort aus unternahm ich einen Ausflug nach Unna Räita und einen weiteren Ausflug in Richtung Vistas. Zurück fuhr ich wieder über Tjäktja und Alesjaure nach Abisko.

Anfahrt

Morgens um 4 Uhr stapfte ich zur Bushaltestelle. Mitten im Mai mit ein paar Skiern und einem riesigen Rucksack. Das etwas merkwürdige Gefühl setzte sich zumindest bis Stockholm fort. Aber im Nachtzug in den Norden waren zumindest noch andere Skier zu sehen. Am nächsten Morgen wachte ich dann auch in einer verschneiten Landschaft auf. Es war leicht bedeckt und knapp über 0°C. Also schnallte ich mit die Skier an und machte mich auf den Weg. Der Schnee war schon etwas matschig, aber die Freude, endlich wieder Ski zu laufen, überwog eindeutig.

Die Tour

Nachdem der erste Tag noch etwas verhangen vom Wetter war, wurde der zweite nur Sonnenschein. Die Sonne brutzelte auf mich und ich fuhr in T-Shirt. Die Sonne schien so intensiv, daß ich irgendwann froh war, mich in mein Zelt zu verkriechen. Am nächsten Tag regnete es zumindest im Tal. Etwa einige Kilometer vor der Tjäktja-Hütte ging der REgen aber in Schnee über. In Tjäktja verließ der Hüttenwart gerade seine Hütte für die Wintersaison und ich trocknete meine Sachen im Notraum. Schliesslich hatte ich für den nächsten Tag geplant, nach Nallo zu fahren und da das einer meiner Lieblingswege ist, wollte ich trocken dort herüber fahren. Am nächsten Tag war auch das Wetter besser. Es war etwas bewölkt und knapp unter 0°C. Natürlich gelangte ich bei der Abfahrt zur Hütte wieder etwas vom Weg ab, aber es kam alles zum Besten und ich zur Hütte. Bei wunderschönem Wetter unternahm ich ein paar Ausflüge. Lediglich das Thermometer behielt ich etwas argwöhnisch im Auge. Nach ein paar Tagen fuhr ich nach Abisko zurück. Das war schwieriger als erwartet, da das warme Wetter verbunden mit dem ständigen Sonnenschein aus einer hohen Schneedecke und dicken Eisschichten viel Schneematsch und unerkennbare Löcher gemacht hatten. Ich sank zum Teil bis zum Hals in Schneeschlamm und einmal ging ich in einem Fluß baden. Aber alles ging glücklich aus. Nach anstregenden Kilometern kam ich am Abiskojaure an. Dort saß ich in Unterhemd und kurzer Hose und genoß in strahlender Mitternachtssonne ein Bad im See! Hier, im tief gelegenen Abisko-Nationalpark lag kein flächendeckender Schnee mehr, nur noch Reste in Schneeverwehungen und es war wie Sommer. Am nächsten Tag ging ich früh am Morgen zu Fuß zum Bahnhof. Auf dem Weg bekam ich mehrere Elche, die sich in den Schneeresten verfangen hatten, zu Gesicht. Nach sonnigen Tagen im Schnee kam ich braungebrannt zurück.