Nordkalottleden: Kilpisjärvi - Abisko
Diese zweite Etappe des Nordkalottleden trug früher den Namen Grenzpfad von Troms. Das war der Teil Galgujaure - Innset. Seitdem hat sich viel verändert, der Weg ist aber noch mindestens genau schön wie damals. Geht man die gesamte Etappe hat man eine sehr lange Etappe vor sich.
Kilpisjärvi
Kilpisjärvi ist ein Grenzstädtchen im nordwestlichsten Zipfel Finnlands.
Kilpisjärvi - Treriksröset
Faule entscheiden sich für das Boot und legen das Meiste dieser Etappe fahrend zurück. Die anderen nehmen die Aussicht auf dem Pikku-Malla und folgen dem Wanderweg durch das Malla Naturschutzgebiet. Der Weg beginnt ein paar Hundert Meter nördlich des Kilpisjärvi Retkeilykeskus (= Wanderzentrum) an einem Parkplatz. Steil geht es durch dichten Birkenwald bergaub und nach einer Weile steht man an einigen kleineren Seen (dann hat man den Abstecher zum Aussichtspunkt verpasst). Später kommt man an einer sehr Platzangst einjagenden Unterschlupfröhre vorbei. Am Grenzzaun geht es durch den Wald zum Dreiländereck. Hier treffen sich Finnland, Norwegen und Schweden in einem Punkt. Dieser festliche Ort wird durch eine dem höchst angemessen überdimensionierte gelbe Betontonne symbolisiert. Nach einem kurzen Lacher und dem obligatorischen Beweisfoto kann man die Wanderung fortsetzen.
Im Winter sollte man auf dem See bleiben, um der steilen Abfahrt im Wald zu entgehen.
Kilpisjärvi - Treriksröset: 12 km
Alternative 1: Galgujaure (Grenze) - Gåldahytta
Statt in Kilpisjärvi kann man auch den alten Einstieg zum Grenzpfad von Troms benutzen. Im Hype um den Nordkalottleden ist dieser etwas in Vergessenheit geraten, aber vielleicht hat noch jemand Interesse. Mit einem Einstieg am Galgujavre lassen sich alle gelben Betonklötze umgehen. Man kommt zum Treriksröset in guten 2 km.
Kilpisjärvi - Goldahytta (Galgujaure (Grenze)): 14 km
Treriksröset - Pältsa
Die Wanderung beginnt mit einem Aufstieg, den man problemlos bewältigt. Nur wenige Kilometer dieser Etappe sind zu bewältigen, die Restlichen geniesst man mit Ausblick auf das Pältsa-Massiv. Ein Paar Schlenker und schon sieht man die Pältsahütten. Rund um die Hütten von Pältsa gibt es allerhand zu erkunden und für geübte Fjällwanderer bietet sich eine Tagestour auf diesen markant geformten Berg an.
Treriksröset - Pältsa Fjällstuga: 15 km
Alternative: Treriksröset - Gappo
In einer Kurztour oder Rundtour ist diese Abkürzung auch möglich.
Treriksröset - Gappohytta: 14 km
Pältsa - Rosta
Die eigentliche Rout führt von Pältsa aus direkt südwestlich nach Rosta. Schöner ist es, die Strecke Pältsa - Gappo - Rosta zu gehen, falls es sich zeitlich machen lässt.
Pältsa Fjällstuga - Rostahytta: 20 km
Alternative: Pältsa - Gappo
Dieser Wanderweg führt nahezu vollständig auf einem Moränenrücken das Tal hinauf. Entsprechend faszinierend ist die Wanderung hoch in der Mitte des Tals. Die gesamte Zeit geht es bergauf, was aber nicht sehr anstrengend ist. Am Ende des Tals ist der Moränenrücken zuende und eine neue Bergwelt öffnet sich bevor man die idyllisch gelegenen Hütten von Gappo erreicht.
Alternative (forts): Gappo - Rosta
Wie der Weg von Pältsa nach Gappo ist auch der Weg nach Rosta durch das Isdalen ein Höhepunkt. Durch hohes Fjäll gelangt man nach einem Aufstieg in eine wilde Berglandschaft. Lustigerweise schneidet der Weg eine scharfe Spitze der Grenze zu Schweden. Abschließend gelangt man nach einem Abstieg und einer schicken Aussicht zur Hütte von Rosta, die direkt nach der Baumgrenze liegen. Hier bietet sich eine Rast vor dem nächsten Aufstieg an.
Rosta - Dærta
Ein steiler Auftieg liegt vor einem, nach der Überquerung des Iselva auf einer Brücke. Nachdem der erste Teil des Aufstieges geschafft ist, findet man sich auf einer Hochebene mit vielen Seen wieder, dann ist erneut Aufstieg angesagt, der jedoch mit erneut hervorrangender Aussicht belohnt. Der Abstieg führt erneut durch zwei Seen hindurch, kurz nachdem man den Dividalen Nationalpark erreicht hat. Die Etappe wird mit einem knackigen Abstieg beendet.
Alternativroute: Rosta - Dærta über Råstojaure
Rostahytta - Dærtahytta: 17 km
Dærta - Dividalshytta
Der Weg führt wieder auf der anderen Seite des Flusses entlang, dann wird auch der grössere Fluss überquert und durch ziemlich steiniges Moor geht es weiter. Erneut führt der Weg durch zwei Seen hindurch, hier kann man köstliche Beeren finden. Kurz hinauf und herunter und schon ist man dabei den Stuora Nanna zu umrunden. Jetzt muss der Skaktarelva (oder so ähnlich) durchwatet werden. Normalerweise sollte diese Watstelle keine Probleme bereiten, allerdings ist sie ausgesprochen breit. Zwischen drei Bergen geht es über einen höheren Pass und anschliessend wird in einem steilen Abstieg nach einer langen Etappe die Dividalshytta erreicht.
Im Park befinden sich auch einfachere Hütten des Naturschutzverbundes.
Dærtahytta - Dividalshytta: 24 km
Dividalshytta - Vuoma
Durch einen ausgesprochen netten Birkenwald und später mit Kieferneinschlägen folgt man einem Fluss. Hier hat man die Wahl: Waten oder Brücke. Das Waten spart einem etwa 1-2km. Nach der Brücke folgt man dem anderen Fluss (Anjavasselva). Nach einer Weile kann man einen riesigen Wasserfall sehen und kurz darauf vereinigt sich der Weg wieder mit dem von der Watstelle. Weiter langsam bergauf und immer an dem Fluss entlang. Nach anfänglicher Begeisterung über den Wald, schlägt die Freude in etwas Langeweile um. Etwa zur Hälfte des Weges befindet sich ein Rastplatz mit Feuerholz. Noch mehr Wald und dann ist es geschafft. Ein kurzer Aufstieg und man hat die Vuoma-Hütten oberhalb der Baumgrenze erreicht.
Dividalshytta - Vuomahytta: 18 km
Vuoma - Gaskas
Diese Etappe weist keine so rechten Höhepunkte auf, ein kurzer Aufstieg, eine Menge Seen und man hat den Nationalpark verlassen und wandert über eine Höhe. Bergab geht es durch die Wildnis herunter in einen Wald an einem Fluss entlang. Hier gibt es einige nette Zeltplätze. Man hat eine Aussicht auf den Altevatnet. Nach einer Brücke ist man an den Hütten.
Vuomahytta - Gaskashytta: 17 km
Gaskas - Altevasshytta (Innset)
Eine kürzere Etappe. Nach ein paar Metern überquert man noch einen Fluß auf einer wackeligen Brücke und steigt durch einen engen Wald an der Wald des Lilfjellet ab. Später steht man direkt an den typischen Stauseeufern. Für eine Flussüberquerung geht es ein wenig vom Wasser weg und kurz darauf beginnen die Quadspuren der Hausbesitzer am Altevatnet. Es soll einen direkten Weg zur neuen Übernachtungshütte dort gehen, im Sommer 2006 ist dieser aber erst beschildert worden und ausgetreten ist er noch nicht. Die Hütte befindet sich knapp oberhalb des Parkplatzes am Ortseingang.
Gaskashytta - Altevasshytta: 17 km
Alternative im Winter: Gaskas - Lappjord direkt
Bei stabilen Wetterverhältnissen kann man von Lappjord aus den Altevatnet direkt überqueren und so kürzer nach Lappjord, eventuell sogar nach Abisko direkt kommen. Eine Markierung gibt es aber nicht und das Gelände ist nicht direkt leicht orientiert. Da der Altevatn ein Stausee ist, kann das Überqueren ohne gesicherte Eisverhältnisse nicht empfohlen werden, hier ist man in der Situation auf sich gestellt.
Altevasshytta - Lappjordhytta
Von der Hütte geht man zum Staudamm und über diesen überquert man den See. Auf der anderen Seite findet sich ein Weg aus Quadspuren. Diese werden uns bis zu einem Samenlager auf dem Pass begleiten. Das Samenlager erreicht man nach einem langen aber nicht zu steilen Aufstieg. Hinter dem Samenlager beginnt die hervorragende Aussicht auf die Bergwelt auf der Südseite des Torneträsks. Von solcher Ferne sieht das Lapporten ziemlich lütt aus. Nach einem kurzen Abstieg gilt es, einen Fluß zu durchwaten, dann muß man aber wieder bergauf. Auf den Hängen des Lullihacorru sollte man eine Weile ausharren, um die Aussicht auf sich einwirken zu lassen. Nach einem kurzen aber heftigem Abstieg erreicht man die Lappjordhytta.
Altevasshytta - Lappjordhytta: 22 km
Lappjordhytta - Tornehamn (E10) - Abisko
Hinter der Lappjordhytta geht es weiter steil bergab. Man geht durch eine Tür im Rentierzaun und ist an der Grenze. Auch hier findet sich wieder ein gelber Betonklotz. Etwas bergauf geht es weiter durch den Wald. Ein paar Meter vor Pålno befinden sich Reste eines schwedischen Wachtposten bzw. Bunkers, der während des zweiten Weltkrieges zur Verteidigung hätte benutzt werden sollen, wäre es jemals zu einem Übergriff der Deutschen gekommen. Zu dieser Zeit war, ohne GPS und Satelliten, die Grenze zwischen diesen beiden Ländern schwer zu überwachen.
Nach diesem Ausflug folgt später die Hütte. Sie gehört dem STF-Kiruna-Kreis, übernachten kostet 1 Krone (... nein, eine kleine Spende).
Lappjordhytta - Pålno: 2 km
Bis zur/Ab der Hütte könnte man sich theoretisch auch mit dem Boot von Abisko aus fahren lassen, hätte man es bestellt und bezahlt. Das hat man natürlich nicht, also geht es zu Fuß weiter, immer bergauf und bergab. Einige Zeit später erreicht man eine große Brücke über Njuroeatno. Ab hier ist der Weg breit ausgetreten von einer Horde Anglern.
Entsprechend schnell geht es jetzt weiter und ehe man sich versieht, steht man an der E10. Über die Straße geht es hinterher bergab auf dem Rallarvägen weiter. Als erstes passiert man Tornehamn, hier halten leider keine Züge mehr, mit Glück trifft man auf einen Bus, sonst geht man eben zu Fuß auf dem Rallarvägen weiter. Der erreicht dann Björkliden. Hier halten Züge, es sind aber auch nur noch 8 km bis Abisko. Eine andere Möglichkeit, sich den Weg einen Steinwurf von der Straße entfern zu sparen, besteht im Trampen. Über den Rallarvägen werde ich mal einen eigenen Satz schreiben.
Tornehamn - Abiskojaure Fjällstuga: 14 km
Alternative im Winter: Lappjordhytta - Abisko über den Torneträsk
Im Winter wäre es ausgesprochen blöd, sich mit Ski durch den Wald zu schlagen. Viel einfacher geht es direkt über den See.
Abstecher Vadvetjåkka Nationalpark
Von der Lappjordhytta aus kann sich ein Abstecher zu diesem einsam gelegenen Nationalpark für Ornithologen lohnen, es müssen aber mehrere tiefe Flüsse durchwatet werden, Unterkünfte und Wege gibt es keine.
Alternative: Lappjord - Stordalen - Katterat
Dieser Weg ist sehr anstrengend.
Transport
Kilpisjärvi Diese Frage kehrt ständig wieder und ist schwer zu beantworten: daher FAQ-Eintrag im Forum
- Signaldalen, Tverrelvmo, Friehetsli: In den jeweiligen Hütten sollte bereits nach eine Mitfahrgelegenheit gefragt werden. Sonst sieht es wohl schlecht aus.
- Innset: Trampen bis Bardu
- Abisko: An der Bahnstrecke zwischen Kiruna und Narvik eröffnen sich unzählige Möglichkeiten zur Weiterfahrt.
Übernachtung
Die nowegischen DNT-Hütten auf dieser Etappe werden alle vom Troms Turlag betreut. Sie sind verschlossen. Der Schlüssel kann an der Grenzstation von Kilpisjärvi und in der Abisko Turiststation entliehen werden. In der Grenzstation kann auch für die Hütten in bar bezahlt werden, in diesen Hütte nsoll nicht bar bezahlt werden. Alternativen sind Kreditkarten und Banküberweisung.