Nordkalottleden: Abisko - Ritsem bzw. Vaisaluokta

Hier ist der Nordkalottleden sowohl am einsamsten als auch am "bevölkertsten". Zwischen Abisko und Sälka teilt man ihn sich mit vielen Kungsledenwanderern. Danach wird es allerdings sehr einsam. Und kompliziert. Der Weg ist an manchen Stellen sehr schwer zu finden und manche Watstellen sind relativ schwierig.

Abisko - Abiskojaure - Alesjaure - Tjäktja - Sälka

Dies ist ein Teil des Kungsledens. Um Doppelbeschreibungen zu vermeiden, findet sich eine Wegbeschreibung auf der Seite zum Kungsleden. Länge: 60 km

Alternativen

Alternativen durch dieses Gebiet gibt es zuhauf, empfohlen sei dazu ein umfassendes Studium der Fjällkartan BD06.

Sälka - Hukejaure

Diese Tour führt aus der Hochfjällwelt um Sälka ohne grössere Höhenunterschiede in das etwas flachere Gebiet um Hukejaure. Diese Gegend ist die letzte Bastion des Schnees, so daß diese Tour nicht im Frühsommer begangen werden sollte. Nach einem kleinen Stück auf dem Kungsleden geht es durch das Cuhcavaggi in westlicher Richtung mit bester Aussicht zurück auf den Rabots Glaciär. Später muss ein Fluss durchwatet werden. Diese Watstelle ist nicht als schwer einzustufen. Manchen überkommt hier vielleicht das Bedürfnis, eine Tagestour von just diesem Ort zu machen. Dafür bietet sich der Gipfel Sälka an. Dies ist vom Kungsleden aus relativ schwierig, hier von hinten aber anspruchslos. Nun hat man das westliche Ende des tiefen Cuhcavaggi erreicht und das Gelände hat hier eher den Charakter einer Hochebene, als solche kann die Orientierung bei schlechtem Wetter schlecht werden. Die Hukejaure-Hütten liegen etwa 3 km nach der Abzweigung nach Gautelis, dort gibt es aber auch einen Weg von Hukejaure selbst.
Hukejaure Fjällstuga
Sälka Fjällstuga - Hukejaure Fjällstuga: 20 km

Alternative: durch das Neskeatvagge [von Singi]

Diese Tour ist weder markiert noch deutlich ausgetreten. Man geht zur Brücke beim Samendorf und dort direkt durch das weite Tal. Lange geht es langsam bergauf, der letzte Aufstieg hat es aber in sich. Mit vorsichtiger Wegwahl tastet man sich an den Paß heran. Nach dem Pass geht es problemlos nach Hukejaure.
Singi Fjällstuga - Hukejaure Fjällstuga (durch das Neskeatvaggi): 20 km

Hukejaure - Gautelis

Heutzutage umrundet man den See nördlich. Früher wäre das südlich gewesen, aber der Wanderweg ist entfernt, die Brücken fehlen. Man steigt eine ganze Weile bergan bis man auf einmal die Grenze überquert. Hier kann man leicht den Weg verlieren, also aufgepasst. Nach der Grenze geht es oberhalb des Stausees Gautelisvatnet bis zur Hütte. Im Frühsommer, wenn das Wasser seinen Tiefstand erreicht, ist der See eine Felslandschaft und ausgesprochen hässlich. Im Herbst, wenn das Wasser des Sees dagegen seinen höchsten Stand erreicht, ist der See relativ normal.
Gautelishytta
Hukejaure Fjällstuga - Gautelishytta: 17 km
Hinweis: Den folgenden Weg ab Gautelis bis Vaisaluokta bin ich selber nur einmal gegangen und das war Anfang Juli, also zu einem Zeitpunkt, von dem ich anderen abraten würde, just diesen Wanderweg zu gehen. Meine Schwierigkeitsbewertung ist insbesondere beeinflusst davon, daß ich nach Möglichkeit nicht dem Weg die Schuld dafür geben wollte, unter zwei Metern Schnee begraben zu sein.

Gautelis - Skoaddejávri

Entlang des Sees geht es weiter bis zur Staumauer. Anfang Juni war hier alles ausgetrocknet, aber später im Jahr könnte die Brücke vonnutzen sein. Es geht ein paar Kilometer auf einer Schotterstraße entlang. Der Abzweiger ist gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Es geht bergauf und im Juli lag hier viel Schnee und der Skoaddejavri war noch unter Eis. Die Hütte liegt fulminant auf einer Terrasse über derm Sitasjaure mit einer unglaublichen Aussicht auf die Berge südlich des Sees.
Skoaddejávre
Gautelishytta - Skoaddejávre: 17 km

Skoaddejávri - Sitashytta

Parallel zur Grenze geht es hier in westlicher Richtung. Nach ein paar Stunden geht es bergab. Dies war im Juli unter vollständiger Schneeabdeckung relativ unangenehm, der Hang ist recht steil. Ist man unten, beginnt die grosse Durststrecke in Form einer Schotterstraße, deren Serpentinen man nun folgen darf. Vielleicht erbarmt sich ein Autofahrer, viele davon gibt es glücklicherweise nicht. Später erreicht man einen Schlagbaum, danach eght es nur zu fuß oder mit dem Rad weiter. Unterwegs kommt man an einem Abfluss des Sitasjaure vorbei. Das ist schon ein seltsamer Anblick, der Stöpsel einer so großen Badewanne. Die norwegischen Sitashyttene stehen direkt an der Straße und liegen trotzdem sehr idyllisch in der Landschaft. Viele Familien gelangen hier mit dem Rad hin. Zur Hütte gehört auch ein Boot, das man sich leihen kann.
Sitashytta
Skoaddejávre - Sitashytta: 22 km

Sitashytta - Pauro

Nun verlässt man wieder die Zivilisation und folgt einer Starkstromleitung über den Pass zwischen Filtinden und Baugefjellet. Wirklich sehr glücklich war ich, als ich endlich das Teil los war, da steht man schon am Baugevatnet. Der Fluss wird auf einer typisch norwegischen Brücke überquert, auf der anderen Seite kann man sich das Adrenalin in einer Schutzhütte vom Gesicht wischen. Man kommt über eine Anhöhe und sieht dann mit einem Mal den riesigen Gletscher Gihccejiekna. Die Paurohütten stehen sehr schön an einer Landzunge am See.
Paurohytta
Sitashytta - Paurohytta: 23 km

Pauro - Røysvatn

Mitten durch den Bovrojávri gehen zwei Landzungen, die nur drei Meter See? Fluss? trennen. Das mit einer Brücke zu überqueren hat nicht funktioniert und nun liegen hier zwei Boote. Zwei Boote? Ja, zwei Boote, was bedeutet, daß man immer drerimal rudern muss. Das macht aber nichts, die Strecke ist sehr kurz. Südlich des Sees beginnt nun die große Wegsucherei. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, die wirklich allerneueste Karte zu gekauft zu haben. Der Weg führt in jedem Fall direkt über den Hügel zu einer Brücke. Am Hang geht es in Richtung Grenze, wo an einer gelben Steintonne die Übergabe der Markierung vom norwegischen roten T auf die schwedischen orangen Farbkleckse erfolgt. Erfolgen sollte. Danach habe ich jedenfalls die Markierung verloren. Verloren geht man trotzdem nicht, der Weg ist relativ leicht zu finden. Es muss ein Fluss durchwatet werden. Direkt danach trifft man auf einen Rentierzaun, der ebenfalls in der Karte nicht verzeichnet ist. Diesen Zaun sollte man zu seiner rechten lassen. Am Skuogejávrre habe ich dann die Markierung wieder gefunden. Die eingezeichnete Brücke über den Svartijahka gibt es tatsächlich, aber zumindest im Juli musste man dann den zweiten Teil des Flusses trotzdem noch durchwaten ;-). Nach der Brücke macht der Weg einen Knick nach Westen und ein paar Kilometer später kann man am ersten roten T eine Wegfindungsverschnaufpause machen. Für einen Tag ist diese Strecke relativ lang aber schaffbar. Røysvatn ist eine sehr schöne Hütte und man sollte die Gelegenheit nutzen, sich hier etwas auszuruhen, die nächsten Tage werden nicht einfacher.
Røysvatn
Paurohytta - Røysvatn: 28 km

Røysvatn - Vaisaluokta

Røysvatn verlässt man schweren Herzens, bei all der Unklarheit, wie die weiter folgende Strecke aussehen wird, ist dies auch kein Wunder. Ich selber habe hier ebenfalls keine Wunderlösungen anzubieten. Ich ging den "markierten" Pfad (ich konnte keine Markierung finden) und ging südlich auf schwedischer Seite. Nach kurzer Zeit kreuzt der Nordkalottleden den neuen Gränsleden und weiter geht es im Nebel unklarer Wegführung. Problematisch sind die beiden Zuflüsse des Sarajavrre. Wie gesagt, es war Anfang Juli, ich fand sie jedenfalls ziemlich schwierig und ich denke, daß diese beiden Flüsse für die Unklarheit in der Wegführung sorgen. Unabhängig davon geht es am Jiegnajavrasj wieder etwas besser mit dem Weg. Zwar benutzt jeder seinen eigenen, aber das Ziel ist klar: der Valldajahka. Am einfachsten ist dieser Fluss noch oberhalb der Baumgrenze vor der Einmündung des Suollagajahka zu waten. Ich selber nahm bei +30°C im Schatten ein langes Bad nach der Einmündung. Auf der anderen Flusseite liegt der Wanderweg von Hellemobotn nach Vaisaluokta.

Wanderweg "Hellemobotn - Vaisaluokta"

Dieser Wanderweg ist nun wiederum unproblematisch und häufig begangen. Es ist ein schöner Wanderweg für Familien und Angler. Größere Höhenunterschiede kommen nicht vor. Siehe hier: Wanderweg Hellemobotn - Vaisaluokta
Vaisaluokta Fjällstuga
Røysvatn - Vaisaluokta Fjällstuga (via Rautojaure): 55 km