Kungsleden: Kvikkjokk - Jäkkvik
Diese Tour führt ohne viele Übernachtungsmöglichkeiten, dafür aber mit viel Wald und einigen Bootsüberfahrten ausgesprochen einsam durch viel Wald. Das spezielle Erlebnis dieser Etappe ist der Wechsel der Landschaften. Im Westen dominiert das Hochfjäll, während im Osten das mächtig weite lappländische Inland beginnt. Zwar wandert man sehr häufig im tiefen Wald, dieser wechselt sich aber mit aussichtsreichen Plateau-artigen Hochebenen ab. Das macht diese Etappe nicht weniger empfehlenswert als die Anderen (Bekannteren), allerdings ist ein Zelt und ein wenig Kleingeld für die unterschiedlichen Fährüberfahrten unverzichtbar.
Kvikkjokk - Tsielekjåkk
Die Tour beginnt mit einer Überfahrt über den See Saggat. Die Bootstour wird auf Bestellung gefahren, das macht der Bootsführer zum Padjelantaleden. Kommt man aus Süden sollte man diese Bootsfahrt vorbestellen. Nun befindet man sich in Mallenjarka. Hier in der "Savannen" blühen viele Blumen und das Fjäll Pårte erscheint durch Birkenwald. Die folgende Wanderung führt auf- und wieder abwärts, dabei kann der Weg leicht verloren werden, da er zum Teil etwas zerfleddert ist. Der Windschutz wird nach etwa 4 Stunden im Wald erreicht. Die Tsielekjåkkstugan ist ein einfacher Windschutz ohne Brennholz (STF). Von der Hütte aus kann man eine nette Tagestour zu den Gipfeln Kåbtajåkka und den umliegenden machen.
Kvikkjokk Fjällstation - Tsielekjåkk: 15 km
Tsielekjåkk - Västerfjäll (Piteälven)
Nach der Hütte erreicht man schnell baumfreie Weiten und ist so auc hdie Mücken los. Eine weite Aussicht begrüsst einen, während man die Hochebene Sjellapuolta hinaufwandert. Am höchsten Punkt der Etappe befindet sich eine Brücke. Nach einer Weile langsamen Abstieg teilt sich der Weg mehrfach und wer die falsche Abzweigung nimmt, findet sich vermutlich in einem der Samendörfer wieder. Der Kungsleden selbst führt seit einer Weile nicht mehr durch den Ort Västerfjäll, dieser Ort kann aber durch einen kleinen Umweg erreicht werden. Mit der Brücke über den wilden Fluss zwischen den Seen Falehaure und Tjeggelvas ist der Piteälv überquert, ein weiterer wichtiger Fluss Schwedens. Während des Sommers ist Västerfjäll bewohnt und Unterkunft eventuell möglich.
Tsielekjåkk - Västerfjäll: 20 km
Piteälven - Vuonatjviken
Auf der anderen Seite geht es am Strand entlang, durch Birkenwald. Aber es geht bergauf. Auf der Hocheben Barturte hat man erneut eine nette Aussicht und kann die Öde fühlen. Im Süden kann man den Pieljekaise erkennen und hier irgendwo sollte man zelten, denn leider hält es nicht lange an und es geht bergab wieder in den Wald hinein. Hier gibt es ein paar offene Weiten unterhalb der Baumgrenze, dort besser im Winter nicht zelten, da sich hier immer viel kalte Luft ansammelt. [:-)] Nun gilt es die Augen offen zu halten und nach der geraden, etwa 5cm breiten roten Schnur in der Landschaft zu suchen. Wer hier unbedacht und unaufmerksam herumtappt, könnte mit etwas Pech über den Polarkreis stolpern und sich mitten in der Wildnis ein Bein brechen...[/:-)]. Nun wird es wieder etwas anstrengender und ein Rentierzaun muss überquert werden. Über einige Brücken, Flüsse und Seen geht es durch dichten Wald zum Freizeithaus Vuonatjviken. In Vuonatjviken muß man auch den weiteren Bootsverkehr organisieren.
Västerfjäll - Vuonatjviken: 34 km
Vuonatjviken - Jäkkvik
Nach der Überfahrt über den Riebnes geht es am Fuße des Berges Riebneskaise weiter. Der Aufsteig auf das Kahlfjäll ist ausgesprochen steil, dafür aber nicht sehr lange und man wird duch eine sehr ansehnliche Aussicht nach Süden belohnt. An der oftmals einsamen Häuseransiedlung Saudal legt das Boot nach Jäkkvik ab*. In Jäkkvik gibt es eine Unterkunft der Kirche. In den letzten Jahren wurde versucht, einen Abfahrtsskiort hier zu etablieren. Das könnte zu mehr Möglichkeiten führen. Es gibt einen Laden (noch immer?) und Busverkehr nach Fauske (No), Arjeplog (Se), und zum Bahnhof Jörn, von dem Züge nach Stockholm, Göteborg oder Boden fahren.
Vuonatjviken - Jäkkvik (jetzt rund um den See): 30 km
*: Es gibt keinen Bootsverkehr mehr in Jäkkvik!
Der Bootsverkehr wurde eingestellt. Stattdessen führt der Kungsleden nun in einer weiten Schlinge westlich des Sees. An einer Stelle wurden Ruderboote ausgelegt, um eine Überfahrt über einen Fluss zu ermöglichen. Über die weitere Zukunft ist hier noch nicht entschieden.
Abstecher und Umwege
Das Arjeplogsfjällen ist ausgesprochen selten besucht. Weitere Touren sind durchaus möglich, dafür erhält man tatsächlich unberührte Wildnis und zusätzlich Einsamkeit, weitere Wege sind aber erst knapp vor der norwegischen Grenze wieder markiert, so daß man in der Wegauswahl ebenso einsam wie in der tatsächlichen Natur ist. Arjeplogsfjällen-Begeisterten sei das Buch von Claes Grundsten mit dem Titel Arjeplogsfjällen (auf schwedisch) ans Herz gelegt.